Ich denke, dass die meisten Irgun-Kämpfer ebenso empfanden. Der nominelle Chefkommandeur Vladimir (Ze’ev) Jabotinsky war ein glühender Englandliebhaber und schrieb einmal: Der Engländer in den Kolonien ist ein brutaler Unterdrücker, aber der Engländer zu Hause ist ein anständiger und liebenswerter Mensch. Als Großbritannien Nazideutschland den Krieg erklärte, befahl Jabotinsky umgehend, dass die Irgun-Aktionen aufhören sollten. Der militärische Kommandeur des Irgun David Raziel wurde durch eine Nazi-Bombe getötet, als er den Briten im Irak beistand.
Sein Nachfolger Menachem Begin kam mit der polnischen ExilArmee nach Palästina. Dort diente er als polnisch-englischer Dolmetscher. In dieser Eigenschaft hatte er häufig Kontakt mit britischen Behörden. Einmal erzählte er mir, dass er den britischen Offizieren Dokumente ins King David Hotel gebracht habe, eben das Hotel, das er später, als er Irgun-Kommandeur war, zu sprengen befohlen hatte. Jahre später empfing ihn die Queen liebenswürdig als Ministerpräsidenten von Israel.
Im Ganzen hatten wir das Gefühl, dass wir Glück hätten, gegen das britische und nicht gegen das französische oder amerikanische (ganz zu schweigen vom israelischen) Besatzungsregime zu kämpfen.
NACH DIESEM BEKENNTNIS gleich noch eins: Ich bin
kein Sport-Enthusiast! Tatsächlich habe ich überhaupt keinen Sinn für Sport.
Schon als Kind war ich der schlechteste Sportler der Klasse. Ein gutes Buch zog mich immer stärker an als ein aufregendes Fußballspiel. Mein Vater sah Sport als "gojim-naches" an, als Vergnügen für Gojim. (Das jiddische Wort Naches kommt vom hebräischen Wort Nachat, Vergnügen oder Befriedigung.)