25. August 2012

Der ewige Quell

ICH WAR an Paul Ryan, dem Mann, der im Begriff ist, von der Republikanischen Partei für das Amt des Vizepräsidenten nominiert zu werden, zunächst nicht interessiert - bis plötzlich der Name Ayn Rand auftauchte.

Ayn Rand, heißt es, sei eine der Hauptinspirationen für seine eigentümliche Philosophie. Da Ryan anders als Mitt Rommney nicht als gewöhnlicher Allerwelts-Politiker, sondern als tiefer politischer und wirtschaftswissenschaftlicher Denker dargestellt wird, verdient diese Inspiration eine genaue Untersuchung.

WIE DEN MEISTEN in diesem Land begegnete mir Ayn

Rand als Autorin von The Fountainhead (Der ewige Quell),

einem Roman, der vier Jahre vor der Geburt des Staates Israel herauskam. Er wurde schnell zum Bestseller. Der Film, dem er zur Vorlage dient und in dem Gary Cooper die Hauptrolle spielt, war sogar noch beliebter.

Es ist die Geschichte eines genialen Architekten (entfernte Ähnlichkeit mit Frank Lloyd Wright). Er verfolgt seinen eigenen individuellen Stil und verachtet den Geschmack der Massen. Als sein Bauplan für ein Wohnungsprojekt von den Bauherren verändert wird, sprengt er das Gebäude in die Luft und verteidigt sein Handeln vor Gericht in einer zündenden Rede, in der er den Individualismus verteidigt.

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