Es stellte sich heraus, dass er treu an die Lehren von Ayn Rand hing, die sie Objektivismus nannte. Dieser verkündete, dass Egoismus die Grundpflicht eines jeden Menschen sei. jedes soziale Engagement sei eine Sünde gegen die Natur. Nur indem der Mensch dem Eigeninteresse diene und sich von allen Spuren von Altruismus reinige, könne er sich wahrhaft selbst erfüllen. Die Gesellschaft im Ganzen könne nur Fortschritte machen, wenn sie sich auf Einzelne gründe, von denen jede und jeder danach strebe, nur sich selbst zu dienen.
Eine derartige Anschauung kann für eine gewisse Sorte Mensehen äußerst anziehend sein. Sie versieht sie mit der philosophischen Rechtfertigung für die Ausübung des extremsten Egoismus, einer Rechtfertigung dafür, dass diesen Menschen alle anderen völlig gleichgültig sind.
Kroy und natürlich auch Ben-Amotz waren diesem neuen
Glauben auf religiöse Weise ergeben. (Das ist natürlich ein Oxymoron, da Ayn Rand vollkommen ungläubig war und jede Form von Religion verdammte, darunter auch die jüdische Religion ihrer Eltern.) Wenn ich Ben-Amotz einmal dabei ertappte, dass er etwas tat, das als etwas ausgelegt werden konnte, das anderen Nutzen brachte, erging er sich lang und breit in Rechtfertigungen und bewies, dass es auf mit der Zeit schließlieh doch zu seinem eigenen Vorteil führen werde.
Kroy war offenbar schwer gestört. Im Alter von 41 Jahren beging er Selbstmord. Es war nicht auszumachen, ob Ayn Rand seinen Geist zerrüttet hatte oder ob er von ihrer Lehre angezogen worden war, weil er schon von Anfang an gestört gewesen war.
AYN RAND wurde als Alisa Zinovyevna Rosenbaum in Sankt
Petersburg, das später Petrograd und noch später Leningrad