Es hatte auch auf Ayn Rand in ihren jüngeren Jahren riesigen Einfluss.
Nietzsche geißelt die ״jüdische Mitleidsmoral", sie habe die bewundernswerten ״blonden Bestien" infiziert. Mitleid mit den Schwachen ist eine Sünde, weil es die Fähigkeiten der Starken, die auf dem Weg sind, Übermenschen zu werden, beschneidet. Welcher junge Mensch sieht sich nicht als möglichen Übermenschen (Mann ebenso wie Frau, denke ich)?
Als mich Dan Ben-Amotz vom ״rationale Egoismus" Ayn
Rands zu überzeugen versuchte, hielt ich ihm eine Geschichte als einfaches Argument entgegen: Als ich 1948 verwundet am Boden lag und vollkommen dem feindlichen Feuer ausgesetzt war, kamen vier Soldaten meiner Gruppe und retteten mich unter Einsatz ihres eigenen Lebens. Ihr Egoismus muss ihnen gesagt haben, dass das völlig verrückt sei. Ihren wertvollsten Besitz, ihr eigenes Leben, für einen anderen Menschen aufs Spiel zu setzen, war nach Ayn Rand unverzeihlich. Sie konnten dabei nichts gewinnen, aber sie hätten alles verlieren können.
Ich habe in meinem Leben unzählbare große und kleine Akte von Altruismus erlebt. Was wäre auch Liebe, wahre Liebe, anderes als reiner Altruismus?
Jeder Mensch ist in gewissem Maß Egoist. Aber jeder Mensch ist auch in gewissem Maß Altruist. Menschen sind soziale Lebewesen, ihre Sozial-Instinkte sind tief in ihrem Wesen verwurzelt. Ohne diese könnte die menschliche Gesellschaft nicht bestehen.
AUCEI MICH hat Nietzsche in meiner Jugend gefangen ge-
nommen, aber die ״jüdische Mitleids-Moral" behielt die Oberhand. Aus diesem Grund kann ich - ebenso wenig wie viele an-