dann kam jedoch noch hinzu, dass der Generalsekretär der Vereinten Nationen Ban Ki-moon ebenfalls seine Teilnahme ankündigte. Und, als ob das alles nicht schon schlimm genug gewesen wäre, versprach auch noch der neue Präsident von Ägypten Mohamed Morsi, er werde kommen. Netanyahu stand einem Problem gegenüber: Wie sollte er reagieren?

WENN EIN KLUGER EXPERTE um Rat gefragt worden

wäre, hätte er vielleicht die Gegenfrage gestellt: Warum überhaupt reagieren?

Die Bewegung der blockfreien Staaten ist eine leere Hülle. Sie

wurde vor 51 fahren auf der Höhe des Kalten Krieges von Nehru aus Indien, Tito aus Jugoslawien, Sukarno aus Indonesien und Abd-al-Nasser aus Ägypten gegründet. 120 Nationen traten der Bewegung bei. Sie wollten einen Kurs zwischen dem amerikanischen und dem sowjetischen Block steuern.

Seitdem haben sich die Umstände vollkommen geändert. Die Sowjets sind verschwunden und die USA sind auch nicht mehr das, was sie mal waren. Tito, Nehru, Nasser und Sukarno sind tot. Die Blockfreien haben keine Funktion mehr. Aber es ist sehr viel leichter, eine internationale Organisation einzurichten, als sie aufzulösen. Ihr Sekretariat stellt Arbeitsplätze zur Verfügung, ihre Konferenzen bieten die Möglichkeiten für Gruppenfotos und Weltführer reisen und plaudern nun einmal gerne.

Wenn Netanyahu den Mund gehalten hätte, hätte die Chance bestanden, dass die Weltmedien das Nicht-Ereignis ganz und gar ignoriert hätten. CNN und Aljazeera hätten ihm vielleicht aus Höflichkeit drei ganze Minuten gewidmet und das wäre es dann gewesen.

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