brauchen wir Verbündete, gutes moralisches Ansehen und die Unterstützung der internationalen öffentlichen Meinung - genau wie jede andere Nation. Ohne das alles kann Netanyahu sein Lieblingsprojekt, sich durch den Angriff des Iran einen Platz in den Geschichtsbüchern zu sichern, nicht ausführen.
Ich weiß, dass viele erstaunt die Augenbrauen hochgezogen haben, als ich kategorisch erklärte, dass weder Israel noch die USA den Iran angreifen würden. Es sieht so aus, als hätte ich meinen guten Ruf - soweit vorhanden - aufs Spiel gesetzt, während Netanyahu und Barak sich auf den unvermeidlichen Bombenangriff vorbereiteten. Als das Gerede über den drohenden Angriff immer lauter wurde, machten sich meine wenigen Gönner ernsthafte Sorgen.
In den letzten Tagen hat sich der Ton hier jedoch, wenn auch kaum wahrnehmbar, verändert. Netanyahu erklärte, dass die ״Familie der Nationen" eine ״rote Linie" ziehen und einen Zeitplan aufstellen müsse, um den Bemühungen des Iran um Nuklearwaffen Einhalt zu gebieten.
In einfaches Hebräisch übersetzt, heißt das: Es wird keinen israelischen Angriff geben, es sei denn, die USA stimmten zu. Vor den Wahlen in den USA ist eine solche Zustimmung unmöglich. Auch danach ist sie höchst unwahrscheinlich, eben aus den Gründen, die ich darzulegen versucht habe: Geografische, militärische, politische und ökonomische Gegebenheiten machen das unmöglich. Diplomatie ist gefragt. Bestenfalls kann dabei ein Kompromiss, der sich auf gemeinsame Interessen und gegenseitigen Respekt gründet, herauskommen.
Ein israelischer Kommentator hat einen interessanten Vorschlag gemacht: Der Präsident der Vereinigten Staaten reist nach den Wahlen persönlich nach Teheran und versucht, das