im selben Augenblick im Stadtzentrum eine stürmische Demonstration stattfand. Sie war der Anfang eines massenhaften Protests, der noch immer anhält.

DIE DEMONSTRANTEN in Ramallah und anderen Städten

und Dörfern in der Westbank protestieren gegen die hohen Lebenshaltungskosten und die wirtschaftliche Not im Allgemeinen.

Palästinensische Journalisten sagten mir, dass der Benzinpreis in der Westbank fast genauso hoch wie in Israel sei: etwa acht Schekel pro Liter. Das sind 1 Euro 70 pro Liter. Da der Mindestlohn in der Westbank 250 $ (heute 193 □), also nur ein Viertel des Mindestlohns in Israel beträgt, ist das entsetzlich. (Diese Woche senkte die Palästinensische Autonomiebehörde schnell den Preis.)

Am muslimischen Feiertag Eid al-Fitr, der den Fastenmonat Ramadan abschließt, also vor Kurzem, erlaubten die Besätzungs-Behörden überraschenderweise 150 Tausend Palästinensern die Einreise nach Israel. Einige gingen geradenwegs zum Strand. Viele hatten ihn noch nie gesehen, obwohl sie weniger als eine Autostunde entfernt wohnen. Einige gingen Häuser ihrer Vorfahren besuchen. Aber viele machten einen Einkaufsbummel. Anscheinend sind einige Waren in Israel tatsächlich billiger als in den verarmten besetzten Gebieten!

(Übrigens: An diesem Tag gab es keinen einzigen Zwischenfall, über den hätte berichtet werden können.)

DIE PROTESTE richteten sich gegen die Palästinensische Behörde. Das ähnelt ein bisschen einem Hund, der einen Stock anstatt des Mannes beißt, der den Stock schwingt.

198