auch nur im Traum daran, den Sinai aufzugeben. Dayan hatte schon die berüchtigte Aussage gemacht, er ziehe ״Scharm ElScheich ohne Frieden einem Frieden ohne Scharm El-Scheich" vor. (Scharm El-Scheich, das schon den hebräischen Namen Ophira bekommen hatte, liegt in der Nähe der Südspitze der Halbinsel, unweit der Ölquellen, die aufzugeben Dayan ebenfalls abgeneigt war.)
Schon vor den neuen Enthüllungen war die Tatsache, dass Sadat einige Annäherungsversuche an Frieden gemacht hatte, kein Geheimnis. Sadat hatte in seinen Verhandlungen mit dem UN-Vermittler Dr. Gunnar Jarring seine Bereitschaft, eine Vereinbarung zu erreichen, erklärt. Jarrings Bemühungen waren in Israel schon zum Witz geworden.
Davor hatte der vorangegangene ägyptische Präsident Gamal Abd-al-Nasser den Präsidenten des Jüdischen Weltkongresses (der auch eine Zeitlang Präsident der Zionistischen Weltorganisation gewesen war) Nahum Goldman zu Gesprächen zu sich nach Kairo eingeladen. Golda hatte diese Begegnung verhindert. Als das bekannt wurde, gab es einen Proteststurm in Israel. Dazu gehörte auch der berühmte Brief einer Gruppe von Zwölfklässlern, in dem es hieß, dass es ihnen sehr schwer fallen werde, in der Armee zu dienen.
Alle diese ägyptischen Initiativen könnten als politische Manöver abgetan werden. Eine offizielle Mitteilung Sadats an den US-Außenminister konnte das jedoch nicht. Golda dachte an die Lektion, die sie aus dem Goldman-Zwischenfall gelernt hatte, und beschloss, das Ganze geheimzuhalten.
AUF DIESE WEISE war eine unglaubliche Situation geschaffen worden. Diese schicksalhafte Initiative, die einen historisehen Wendepunkt hätte bedeuten können, wurde nur zwei