gung stellt und der politischen Werbung Grenzen setzt. Dass das geschehen kann, ist höchst unwahrscheinlich, weil die Milliardäre auf beiden Seiten ihren Würgegriff auf das System nicht lockern werden. Warum sollten sie auch?

ln Israel bekommen alle Parteien gemäß ihrer Größe in der bisherigen Knesset kostenlos Sendezeiten in Fernsehen und Rundfunk. Neueinsteigern wird ein Minimum garantiert. Der Aufwand wird streng kontrolliert. Das verhindert nicht, dass die Korruption von derselben Art ist. Derselbe Sheldon Adelson finanziert sowohl Mitt Romney als auch Benjamin Netanyahu. Aber die Summe des schmutzigen Geldes, das in Israel aufgebracht und ausgegeben wird, ist im Verhältnis sehr viel kleiner.

Andererseits haben wir keine Debatten zwischen den Kandidaten. Kein israelischer Ministerpräsident wäre so dumm, sich auf eine solche Debatte einzulassen. Bei den US-Debatten, in denen ein Herausforderer dem Amtsinhaber entgegentritt, bekommt der Herausforderer gleich zu Anfang der ersten Debatte einen großen Preis. Bis zu diesem Augenblick ist er ausschließlich Politiker und vom Weißen Haus weit entfernt. Plötzlich wird er in den Status eines möglichen Präsidenten erhoben, der wie ein Präsident aussieht und sich auch so anhört. Darauf würde sich Netanyahu niemals einlassen!

(Übrigens: Barack Obamas ungeschickte Aufführung - das Ganze ist ohnehin eine einzige Aufführung! - in der ersten Debatte wurde am offenkundigsten, als Romney über Obamas ״grüne" Geldgeber spottete. Das hätte für Obama das Stichwort sein sollen, sich auf das Thema zu stürzen und Romneys Geldgeber anzugreifen. Ich denke, Obama hatte seinem Gegner gerade nicht zugehört, sondern über seine eigene nächste Textzeile nachgedacht . Das ist immer ein fataler Fehler in einer Debatte!)

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