YACHIMOVICH IST kaum die einzige Anwärterin auf den

linken Thron. Alle können sehen, dass es ein riesiges schwärzes Loch auf der linken Seite der politischen Landkarte gibt, und viele mögen darauf aus sein, es zu füllen.

Ehud Olmert, der gerade wegen einer geringfügigen Anklage verurteilt wurde und noch unter verschiedenen Anklagen wegen Korruption steht, deutet an, dass es ihn juckt zurückzukommen. Ebenso Aryeh Deri, der schon seine Gefängniszeit wegen Korruption abgesessen hat und der den Rassisten Eli Yishai ersetzen möchte. Die unfähige ehemalige KadimaFührerin Tzipi Livni will auch zurückkommen. Der hübsche Fernseh-Star Ya’ir Lapid mit dem beneidenswerten Geschick, überzeugend zu klingen, ohne dass er irgendetwas sagt, hat eine neue Partei mit dem Namen ״Es gibt eine Zukunft" gegründet und er blickt in eine rosige Zukunft - für sich selbst. Daphni Leef, die Heldin der sozialen Rebellion im letzten fahr, redet von einem neuen außerparlamentarischen Aufstand, aber vielleicht ist sie ja auch davon zu überzeugen, dass sie schließlieh doch ins Parlament geht. Und immer so weiter.

Ein unverbesserlicher Träumer mag hoffen, dass sich alle diese Kräfte vereinigen und Netanyahu die Macht entziehen, in Übereinstimmung mit Helmut von Moltkes berühmter militärischer Maxime: ״Getrennt marschieren, vereint schlagen". Allerdings würde ich nicht darauf wetten. Die Chancen in Sheldon Adelsons Kasino in Macao sehen besser aus.

WIE WIRD es also im nächsten Frühling sein? Obama mit Netanyahu, Romney mit Netanyahu, einer von beiden mit jemand anderem?

Wie es in der abgedroschenen Phrase heißt: Die Zeit wird es lehren!

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