27. Oktober 2012
ALLE IN Israel kennen die Geschichte: Als Levy Eshkol Ministerpräsident war, stürzten sich seine Assistenten panisch auf ihn: ״Levy, es gibt eine Dürre!"
״In Texas?" fragte Eshkol besorgt.
״Nein, in Israel!" sagten sie.
״Dann macht es nichts", beruhigte sie Eshkol. ״Wir können den Weizen, den wir brauchen, ja jederzeit von den Amerikanern bekommen!"
Das war vor etwa 50 Jahren. Seitdem hat sich nicht viel verändert. Die Wahlen in den USA in 10 Tagen sind für uns wichtiger als unsere eigenen Wahlen in drei Monaten.
WIEDER MUSSTE ich bis 3 Uhr morgens aufbleiben, um
die letzte Präsidenten-Debatte live zu sehen. Ich hatte schon Angst, ich würde eindösen, aber das geschah nicht. Im Gegenteil.
Wenn zwei Schachspieler mit einem Spiel beschäftigt sind, dann gibt es oft jemanden - in Israel nennen wir ihn ״Kiebitzer" [jiddischJ -, der hinter den Spielern steht und versucht, ihnen unerbetene Ratschläge zu geben. Während der Debatten mache ich das auch so. In meiner Fantasie stehe ich hinter