schaft, ein Gebiet, auf dem er überzeugender als Obama zu sein hoffen kann. Darum ging er auf Nummer Sicherlich stimme dem Präsidenten zu...".
DAS GESAMTE Konzept einer Präsidentschafts-Debatte über Außenpolitik ist natürlich unsinnig. Außenpolitik ist viel zu kompliziert, die Nuancen sind viel zu subtil, als dass man sie auf diese grobe Weise behandeln könnte. Es wäre, als nähme man eine Herzoperation mit einer Axt vor.
Man konnte leicht den Eindruck bekommen, die Welt sei ein amerikanischer Golfplatz, auf dem die USA die Völker wie Bälle herumschlagen könnten und wo die einzige Frage ist, welcher Spieler geschickter darin ist, den am besten geeigneten Schläger zu wählen. Was die Völker selbst wollen, ist ganz und gar unwichtig. Was für Gefühle haben die Chinesen, die Pakistaner, die Ägypter? Wen interessiert das schon!
Ich bin nicht sicher, ob die meisten der amerikanischen Zuschauer in der Lage wären, Tunis auf einer Landkarte zu finden. Darum lohnt es nicht die Mühe, darüber zu sprechen, welche Kräfte dort am Werk sind, zwischen Salafisten und Moslembrüdern zu unterscheiden und die einen oder die anderen vorzuziehen. Alles in vier Minuten.
Für Romney sind offensichtlich alle Muslime gleich. Islamfeindlichkeit lautet der Tagesbefehl und Romney stimmt dem offen zu. Ich habe schon früher darauf hingewiesen: Islamfeindlichkeit ist nichts anderes als der modische moderne Vetter des guten alten Antisemitismus, der aus demselben Abwasserkanal des kollektiven Unbewussten sickert und dieselben alten Vorurteile ausbeutet, nur dass jetzt aller Hass, der früher einmal gegen die Juden gerichtet war, auf die Muslime übertragen wird.