Diese Woche ließ Benjamin Netanyahu eine Bombe platzen: Der Likud und Liebermans ״Israel-Unser-Heim"-Partei wollen eine gemeinsame Wahlliste aufstellen. Damit setzen sie die Schaffung einer gemeinsamen Partei in Bewegung. Die Liste soll "Likud Beiteinu" (״Likud-Unser- Heim") heißen. Das zwang er seiner zögernden Partei leicht auf - allerdings kannte niemand die Einzelheiten der Vereinbarung.
Die wichtigsten Bestandteile der mündlichen Absprache sind bereits durchgesickert: Lieberman wird die Nummer 2 auf der Liste sein und er wird sich eines der drei wichtigsten Ministerien in der nächsten Regierung aussuchen können: das Verteidigungs-, das Finanz- oder das Außenministerium.
Es besteht nicht der geringste Zweifel, dass Lieberman das Verteidigungsministerium wählen wird, wenn er auch die Offentlichkeit damit zu beruhigen versucht, dass er vorgibt, das Außenministerium vorzuziehen. Das ist seine gegenwärtige Domäne. Von den meisten der wichtigen Führer in der Welt wird er darin boykottiert.
Der Untertext der Vereinbarung ist, dass die beiden Parteien bald zu einer werden, dass Liebermann der Nachfolger Neta-
nyahus als Führer der gesamten Rechten werden wird und dass wir ihn in wenigen Wochen als allmächtigen Verteidigungsminister werden begrüßen können. Er hat dann den Finger am Auslöser konventioneller und nuklearer Waffen und, was sogar noch angsteinflößender ist: Er wird zum alleinigen Gouverneur der besetzten palästinensischen Gebiete.
Vielen Israelis läuft es bei diesem Gedanken eiskalt den Rücken runter.
Noch vor ein paar Jahren war ein solcher Gedanke undenkbar.