Obwohl Lieberman schon vor 30 Jahren nach Israel gekommen ist, ist er der exemplarische ״russische Immigrant" geblieben. Tatsächlich kommt er aus dem sowjetischen Moldawien.
Seine Erscheinung, sein Gesichtsausdruck, sein verschlagener Blick und seine Körpersprache haben etwas zutiefst Unheimliches an sich. Im Hebräischen hat er einen schweren russischen Akzent, seine Sprache ist roh und ungebildet. Er stellt im brutalsten Sinn ungehemmte Machtgelüste zur Schau.
Sein engster (und vielleicht einziger) ausländischer Freund ist Alexander Lukaschenko, der Präsident von Weißrussland und der letzte in Europa übriggebliebene Diktator. Der Hauptgegenstand seiner Bewunderung ist Vladimir Putin.
Liebermans unverfrorenes Credo ist die ethnische Säuberung, ein araber-reiner jüdischer Staat. Aus der Sowjetunion hat er
abgrundtiefe Verachtung für Demokratie und den Glauben an ״starke Regierung" mitgebracht.
Vor Jahren habe ich die Gleichung aufgestellt: ״Bolschewismus - Marxismus = Faschismus".
IN SEINER 2-minütigen Rede an die Nation über die Fusion hat Netanyahu 13-mal die Wörter ״stark" (starke Regierung, starker Likud, starkes Ich), ״mächtig" (mächtiges Israel, mächtiger Likud) und ״Regierbarkeit" gebraucht. Dieses ist ein neues hebräisches Wort, das sowohl Lieberman als auch Netanyahu lieben.
In dieser Woche haben einige Kommentatoren den vor Jahren von mir geprägten Namen ״Bieberman" - Bibi + Lieberman gebraucht.